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Seit Mai 2024 baue ich an einer kleinen, portablen Ausstellungsanlage in Spur H0 für den Flying Scotsman von Märklin.
Dieser kam Ende 2023 in meinen Bestand und ich war von dem Modell sofort so begeistert, dass ich es, wenn es gerade nicht auf irgendeiner Anlage unterwegs ist, in einem Diorama oder Ähnlichem zu zeigen. Da aufgrund von heimischen Renovierungsarbeiten aktuell der Aufbau einer "großen" Anlage warten muss, kam die Idee auf, ein kleines Diorama, vielleicht 20x50 cm als "Regalbrett" zu gestalten, das flexibel an der Wand oder in einem Regal verstaut werden kann.
Diese Idee entwickelte sich rasch weiter, mit dem Bestreben, die Lok doch wenigstens vor und zurück fahren lassen zu können. Das reicht aber natürlich nicht, und so kam schnell die Idee auf, ein "Betriebsdiorama" zu bauen, sodass man vielleicht wenigstens etwas rangieren kann.
Im Speicher zuhause fanden sich viele dreißig Zentimeter breite Regalbretter aus einer Büroauflösung. Das schien mir ein gutes Maß für mein Betriebsdiorama. Also habe ich die Planung begonnen und mich für eine 30x200 cm lange Anlage, aufgeteilt in zwei 100cm lange Segmente, entschieden.
- Motiv soll eine Museumseisenbahn in Epoche VI sein, um (fast) keine zeitlichen Einschränkungen bei der Auswahl des Rollmaterials zu haben. Es darf ruhig alles etwas "improvisiert" wirken, da die Bahn von einem Freiwilligenverein mit begrenztem Budget betrieben wird (im Modell).
- Platz für eine lange Dampflok mit wenigstens drei Personenwagen
- Ein bisschen Rangieren muss möglich sein, da es aus Platzgründen ein Kopfbahnhof ist.
- Ein Abstellgleis zum "Präsentieren" von Loks, die gerade nicht fahren (können).
- Etwas Stadt sollte dargestellt sein, mindestens der Bahnhofsvorplatz, um auch Straßenfahrzeuge und Gebäude zeigen zu können.
- Schattenbahnhof an einem Ende, um Loks zu tauschen und zu wenden und Garnituren vorhalten zu können.
- Keine 00-Modelle, nur Spur H0 erlaubt.
So hat sich dieser Plan ergeben:
[GLEISPLANBILD]
Von rechts: Hier ist der Bahnhofsvorplatz mit Bushaltestelle, Pub und Ladengeschäft und natürlich dem Bahnhofsgebäude.
Hier folgt der Querbahnsteig zu den beiden Gleisen 1 & 2.
An der Anlagenvorderkante ist ein kleiner Lokschuppen, der ohne Seitenwand dargestellt werden soll, um Restaurierungs- oder Reparaturarbeiten an Loks und Wagen darstellen zu können. Das hierzuführende Gleis hat am anderen Ende Platz für die Beklohlung der Dampfloks. Gegenüber ist das Stellwerk. Am anderen Ende ist eine Brücke als Anlagenabschluss und Übergang zum Schattenbahnhof.
Der Bahnhof ist stark vom Bahnhof "Kidderminster Town" der Severn Valley Railway inspiriert, einer der bekanntesten Museumsbahnen in England.
Für einen Kopfbahnhof habe ich mich entschieden, da er weniger Platz als ein Durchgangsbahnhof benötigt und zusätzlich interessante Rangiermanöver bietet, die gerade eine Ausstellungsanlage attraktiver macht.
Als Namen habe ich "Westhampton" gewählt, da es in England keine Stadt dieses Namens gibt und die Anlage schließlich fiktiv ist.
Das Gleismaterial ist Märklin-K-Gleis, die Weichen sind schlank, da die lange Dampflok darauf einfach besser aussieht. Gesteuert wird Digital, die Weichen werden analog über ein Stellpult geschaltet. Das erlaubt im Zwei-Mann-Ausstellungsbetrieb, dass einer Stellwerkswärter spielen kann.
Als Rollmaterial kommen, außer der Märklin A3 Lok, auch Züge anderer Hersteller zum Einsatz, so zum Beispiel eine Class 08 Rangierlok, eine Class 66 Güterzuglok, eine Class 33 Diesellok, eine 4F Dampflok und eine Gleisstopfmaschine. Wo nötig, wurden diese Modelle auf Mittelleiter umgebaut. Die Personenwagen stammen von Lima und Fleischmann. Mehr zum Rollmaterial in Abschnitt 3.
Die Anlage ist bewusst einfach gehalten, um den Bau nicht unnötig zu verzögern und um zu vermeiden, dass ich mich in komplizierten Bautechniken "verheddere", so wurde beispielsweise auf eine Beleuchtung der Straßenfahrzeuge verzichtet.
Die Gebäude auf der Anlage stammen aus meinem Bestand und wurden entsprechend integriert. So sind sowohl das Haus mit Pub und Laden, als auch das Bahnhofsgebäude H0-Gebäude von Heljan. Ich habe bewusst keine britischen Modelle in Spur 00 benutzt, um den Maßstab H0 konstant zu halten. Gerade in H0 gibt es so gut wie keine Gebäude nach britischem Vorbild. Nur beim Stellwerk habe ich zu einem 00 Modell gegriffen. Das ist aber so klein und kompakt, dass der Größenunterschied nicht sofort bemerkbar ist.
Die Brücke ist ein Kartonmodell von Metcalfe-Kits und wurde von mir leicht modifiziert, so wurde sie in der Länge gekürzt und ein "Vorhang" aus schwarzem Seidenpapier eingebaut, um den Lichtdurchfall aus dem Schattenbahnhof zu beschränken.
Auch die Bahnsteige sind von Metcalfe, hier war der Vorteil, dass sie als Kartonmodell exakt zugeschnitten werden konnten.
Die Prellböcke sind H0-Modelle von Proses.
Der Lokschuppen ist genaugenommen ein deutsches Modell (Kibri), ist aber neutral genug, dass er auch als britischer Schuppen durchgeht. Dieser Baustil ist auch hier plausibel.
Figuren sind ein Gemisch aus Preiser, Noch und Figuren unbekannter Herkunft aus der Bastelkiste.
Auf Bahnsteig 2 findet außerdem eine kleine Auto-Austellung statt, mit englischen Oldtimern. Diese Modelle sind von Wiking, Brekina und Herpa.
Apropos Autos: Auf dem Bahnhofsvorplatz muss natürlich ein Routemaster Bus stehen (Brekina), außerdem ist hier ein Taxistand mit einem engschien Taxi von Busch. Der Rolls-Royce, der gerade vorbeifährt, ist ein Wiking Modell. Der Parcelforce-Lieferwagen, der gerade Pakete vom Postamt abholt, ist ebenfalls von Busch.
Hauptakteurin ist natürlich die LNER A3 "Flying Scotsman" von Märklin:
[BILD FLYING SCOTSMAN]
Sie zieht einen Zug aus drei Mark I (Version 1) Personenwagen der British Railways.
Die Wagen sind H0-Modelle von Lima und wurden von mir mit Kurzkupplungskulissen, stromführenen Kupplungen, Innenbeleuchtung, Decoder, Schleifer und Schlusslichtlaternen ausgestattet. So bietet sich ein ansprechendes, geschlossenes Zugbild.
Wenn dieser Zug in den Bahnhof eingefahren ist, wird der Wagenpark von eine Rangierlok der Class 08 weggezogen:
[BILD CLASS 08]
Diese Lok wurde aus einer NS-Baureihe 500 (Artikel 63390) umgebaut. Die Lok wurde komplett in den Farben der British Rail in der späten Epoche IV lackiert und beschriftet. Technische Umbauten sind ein Mittellschleifer, ein LokPilot 5 und Digitalkupplungen. So lässt sich sehr angenehm rangieren.
Auch eine Class 33 der frühen Epoche III ist unterwegs:
[BILD CLASS 33]
Hier handelt es sich um ein Modell von Lima, das mit einem neuen Motor, Mittelschleifer und Roco-Bügekupplungen ausgestattet. Diese Lok hatte ich ursprünglich sehr günstig als Bastel- und Experimentiermodell ergattert. Nach dem Umbau auf Mittelleiter lief sie aber so gut, dass ich sie farblich etwas aufgebessert habe, neue Puffer verbaut und in den dauerhaften Fuhrpark integriert habe.
Sie zieht drei Wagen der British Rail Southern Region vom Typ Bulleid, Modelle von Fleischmann. Diese Wagen wurden noch nicht umgebaut.